Endlich mal Schwein vor der Linse Gehabt

Früh morgens auf einem Feld in Wismar: ich beobachte, wie die Wieseblumen in wenigen Metern Entfernung rascheln und denke, dass ein Hase oder ein kleines Reh dort liegt und äst. Doch dann dreht der Wind und ein Geruch verteilt sich – der typische Geruch von Maggi. Binnen Sekunden entschloss ich mich, vorsichtig und leise ein paar Schritte zurückzugehen. Der Geruch nach Maggi ist für den Fotografen ein gutes Warnzeichen, dass sich Schwarzwild in der Nähe befindet.

Kaum ein paar Schritte gemacht, kam die erste Sau aus der Wiese. Schnell ein paar Bilder geschossen und weiter zurück. Die nächste Sau kam raus und noch eine und dann auch noch ein paar Jungtiere.

Die Situation war relativ gefährlich. Wildschweine können richtig böse werden, besonders im Beisein des Nachwuchses. Ein Einzelgänger ist sicherlich nicht so bedrohlich, hat er doch deutlich mehr Angst vor dem Menschen. Aber eine Rotte Sauen mit Nachwuchs sind gerne mal angriffslustig – wobei: das ist falsch ausgedrückt. Sie wollen nur ihren Nachwuchs verteidigen und den Menschen, der in ihre Komfortzone eingedrungen ist, wieder loswerden.

Fazit: riecht es nach Maggi (kein Witz, das ist wirklich so ein intensiver Gewürzgeruch) lieber etwas Abstand. Und nein: die fressen nicht Liebstöckel, damit sie so riechen. Ihr Schweiß riecht nur durch die chemische Verbindung so.